Ortschronisten meet Youtube

  • Träger: Lokale Aktionsgruppe Havelland e.V.

DAS PROJEKT

Wie kann man junge Menschen für Heimatgeschichte begeistern? Mit dieser Frage beschäftigten sich acht engagierte Ortschronist*innen, die sich auf Einladung der LAG Havelland zu einem Vernetzungstreffen zusammenfanden. Bei dem persönlichen Austausch über ihre Herangehensweisen und Erfahrungen entstand eine herzliche und inspirierende Atmosphäre. Was bleibt ist das gemeinsamen Anliegen, die Geschichte ihrer Heimat nicht nur zu bewahren, sondern auch für die nächste Generation spannend zu gestalten.

Das Medienprojekt „Ortschronisten meet YouTube“ begleitete dafür in der Woche vom 14. bis 18. Juli 2025 Schüler*innen der Graf von Arco Schule in Nauen bei mehreren Interviews mit Ortschronist*innen. Die Ortsgeschichte des Havellandes konnte so filmisch aufbereitet und auf dem YouTube-Kanal der LAG Havelland für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden.

ZIEL DES EIGENPROJEKTES

Das Projekt verfolgte das Ziel, die ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit der Ortschronist*innen im Havelland in den Mittelpunkt zu rücken und ihre wertvollen Beiträge zur regionalen Kultur einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viele dieser Chronist*innen engagieren sich seit Jahren für die Bewahrung der lokalen Geschichte: Ihr Wissen, ihre Sammlungen und ihre Erzählungen sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität des Havellandes.

Gleichzeitig geht es darum, junge Menschen für Geschichte zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass lokales Engagement auch im digitalen Raum stattfinden kann. Das Projekt versteht sich als Brücke zwischen Generationen, als Beitrag zur Demokratiebildung im ländlichen Raum und als Impuls für eine lebendige Geschichtskultur, die Teilhabe fördert.

UMSETZUNG

In der Woche vom 14. bis 18. Juli 2025 wurden Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 bei der Umsetzung eigener Videoprojekte begleitet. Die Jugendlichen entwickelten Interviewleitfäden, planten ihre Drehs, führten Gespräche mit den Ortschronistinnen und übernahmen auch die Postproduktion mit dem Schnittprogramm iMovie.

In einem praxisnahen Workshop entstanden Kurzporträts von sechs Chronist*innen aus dem Havelland und dem angrenzenden Sieversdorf. Entstanden sind spannende Videobeiträge, die die Geschichten der Chronist*innen sichtbar machen und zugleich einen neuen Blick auf die historischen Besonderheiten der Region werfen. Die Videos wurden auf unserem YouTube Kanal veröffentlicht.

Ein besonderer Höhepunkt war der zentrale Drehtag in der Kulturscheune Ribbeck. Hier trafen sich alle Projektbeteiligten persönlich. Die Jugendlichen kamen mit den Chronist*innen ins Gespräch, schauten sich Archiv-Material an, filmten Interviewpassagen und wuchsen als Team zusammen. Neben spannenden Geschichten blieb auch Raum für persönliche Begegnungen, Austausch und gemeinsamen Humor. Wolfgang Johl, einer der interviewten Chronisten, betonte im Gespräch:

„Schulen möchte ich gerne noch mehr einbinden in diese Arbeit. Es gibt hier und da Schüler, die sich für Geschichte jetzt schon interessieren, nicht erst wenn Sie nachher Rentner sind. Daran sollte man arbeiten – und wir machen das auch.“

 

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Eigenprojekt der LAG Havelland, das ohne den Einsatz von Fördermitteln umgesetzt wurde. Das Vorhaben wurde demnach ohne Dienstleister und unter federführender Leistung des Regionalmanagements der LAG Havelland geplant sowie umgesetzt.

Foto: ©BÜRO BLAU